Pokalfinale als Highlight der Laufbahn

Nicht nur für die Spieler und Funktionäre des FC Sachsen 90 Werdau und ganz besonders vom Pokalsieger TSV Crossen war das MARX Städter Kreispokalfinale am 30.04.23 ein Höhepunkt ihrer sportlichen Laufbahn. Auch für das Schiedsrichterkollektiv um Uwe „Sigg“ Meyer (SV Muldental Wilkau-Haßlau) stellte die Begegnung ein echtes Highlight dar. Wir sprachen nach dem Endspiel mit ihm.

Frage: Schiedsrichter des Jahres im KVFZ, Silberne Ehrennadel des SFV, Gewinner in der Kategorie Ü50 bei „Danke SCHIRI“ und nun die Nominierung für das Pokalendspiel im KVFZ. Du hattest zuletzt einige Auszeichnungen für deine jahrzehntelange ehrenamtliche Tätigkeit erhalten. Wie ordnest du da die Leitung des Pokalfinales ein?

Uwe Meyer: Das Endspiel war definitiv ein Highlight meiner bisherigen Schiedsrichterlaufbahn. Es war eine tolle Kulisse auf dem eher kleinen Sportplatz des FC 02 Zwickau, die Verantwortlichen haben sich viel Mühe gegeben und es waren zahlreiche Bekannte aus dem Schiedsrichterwesen vor Ort. Dazu war die Partie, trotz der beiden Platzverweise, von einer sportlich fairen Atmosphäre geprägt, was sich auch an den gegenseitigen Respektbekundungen bei der Siegerehrung nach Spielende zeigte. Es war ein tolles Erlebnis und wir sind froh, die Zwickauer Schiri-Gilde gut vertreten zu haben.

Frage: Mit dir waren Carsten Schmidt (SRA1), Nathanael Lange (SRA2) und Zoran Bubic (4.Offizieller) im Einsatz. Was zeichnet dein Team aus?

Uwe Meyer: Alle drei kenne ich durch die Schiedsrichterei schon eine ganze Weile durch gemeinsame Spielleitungen. Carsten und Nathanael sind beide sehr einsatzfreudig und haben sich damit die Nominierung verdient. Zoran ist ein ganz feiner Kerl und oft ein wenig unscheinbar. Ich denke, dass uns mehr Schiris mit Migrationshintergrund, wie er ihn hat, gut tun. Insgesamt haben wir einen guten Job gemacht (Anm. d. Red.: Dies bestätigte auch der offizielle Bericht des anwesenden Schiedsrichterbeobachters), haben uns keinen Sperrfeuern ausgesetzt und nicht angreifbar gemacht.

Frage: Sigg, du hast ja das seltene Kunststück geschafft, sowohl als Spieler als auch später als Schiedsrichter in der heutigen Landesklasse, der früheren Bezirksliga, aktiv zu sein. Wie kam es dazu?

Uwe Meyer: Ich hab als Spieler nach der Wende mit Wilkau-Haßlau in der höchsten Klasse im Bezirk Chemnitz gespielt. Schon damals haben mich die Schiri-Koryphäen wie Uwe Schneider, Steffen Kreßner, Torsten Wundram und viele andere begeistert und ich habe mir mit Anfang 30 vorgenommen, die selbe Einstufung nach der Laufbahn als Spieler auch noch als Schiri zu erreichen. Damals gab es den „Jugendwahn“ im DFB noch nicht in der heutigen Form, sodass es mir trotz des etwas höheren Alters noch möglich war, insgesamt 13 Jahre bis zum Erreichen der Altersgrenze im Landesverband aktiv zu sein. Für mich war die Bezirksliga bzw. die spätere Landesklasse immer meine ganz persönliche Bundesliga, weshalb ich immer eine hohe Motivation hatte. Auch wenn das Spielniveau einmal nicht so gut war, lautete mein Motto stets: „Auch schlechte Mannschaften haben eine guten Schiedsrichter verdient.“

Frage: In diesem Jahr feierst du noch ein weiteres Jubiläum, denn du wirst in wenigen Wochen 60 Jahre alt. Wie sehen deine Zukunftspläne als Schiedsrichter aus?

Uwe Meyer: Zwei, drei Jahre möchte ich schon noch als Schiri in der Kreisoberliga aktiv sein, sofern die Gesundheit mit macht. Ich bin jetzt schon wieder am Trainieren für den Leistungstest im Sommer. Man muss aber auch realistisch sein und sich eingestehen, wenn man an seine altersbedingten Grenzen gerät. Im Anschluss möchte ich aber dem Schiedsrichterwesen treu bleiben und meine Erfahrung als Assistent bei anderen Referees oder als Pate für die jungen Schiris in meinem Verein weitergeben.

Uwe, wir danken dir und deinem Team für die Leitung des Endspiels und wünschen weiterhin alles Gute! [BS]