Verständnisfördernder Dialog zur Schiri-Halbzeittagung

Am vergangenen Wochenende fand die zweitägige Halbzeittagung der Schiedsrichter der Kreisoberliga und Coaching-Gruppe in der Sportschule Werdau statt, die erneut gespickt war mit reichlich praxisnahen Einheiten. Im Mittelpunkt stand dabei der Austausch mit Spielern aus der Kreisoberliga sowie ein Gastvortrag von DFB-Schiedsrichtertalent Max Kluge aus Flöha.

„Ich brauch die Reklamation manchmal einfach nur für mein Seelenwohl“, war Felix Petzold vom SV Waldenburg verblüffend ehrlich, als es um die Ursache und Wirkung von Spielerprotesten ging. Gemeinsam mit Lucas Böttcher (Traktor Neukirchen) und Johannes Gemeinhardt (TSV Crossen) war er als einer von drei Fußballern zur Diskussionsrunde mit den Schiedsrichtern der Kreisoberliga und Coaching-Gruppe geladen. In einer lebhaften Debatte stellten dabei beide Seiten vor allem das Thema Kommunikation zwischen Schiedsrichtern und Spielern ins Zentrum. Die Fußballer äußerten den Wunsch nach mehr sachlichen Erklärungen durch die Schiedsrichter, um strittige Situationen auf dem Spielfeld zu entschärfen. Die Referees nahmen den Wunsch auf und wollen diesen in Zukunft umsetzen, baten gleichzeitig aber auch darum, dass nicht jede Erläuterung von Strafstößen oder Platzverweisen in langen Gesprächen münden dürften, sondern die Entscheidung letztendlich trotzdem zu akzeptieren sei. Interessant war für beide Seiten, dass sich sowohl die meisten Mannschaft auf die Schiris, als umgekehrt auch die Referees speziell auf die Teams einstellen und auch untereinander auf individuelle Eigenheiten aufmerksam machen. Nach einer Stunde spannenden Austausch wurde das gegenseitige Verständnis zwischen Spielern und Unparteiischen verstärkt, muss sich nun aber in der Praxis beweisen.

Höhepunkt des ersten Lehrgangstags war die Einheit mit Regionalliga-Schiri und 3.Liga-Assistent Max Kluge. Max gehört aktuell zum Talentepool des DFB und wird in seinen Partien daher teilweise von gleich zwei Schiedsrichterbeobachtern bewertet. Er zeigte in einem lebhaften Vortrag, welche Ansprüche für ihn an der Grenze von Amateur- zu Profifußball damit einhergehen. Neben den Spielen stehen für ihn insgesamt 14 Stützpunkten während einer Saison und zahlreiche digital überwachte Trainingseinheiten und Videokonferenzen auf dem Programm. Vor allem für die Coaching-Gruppe wurden spannende Einblicke vermittelt, was es heißt, als Schiedsrichter auf der Karriereleiter nach oben zu klettern und welche speziellen Anforderungen damit einhergehen.

Benjamin Seidl vom KVFZ-Schiriausschuss bedankt sich bei Max Kluge für den lebhaften Vortrag

Neben diesen beiden interessanten Themen wurden die Referees durch den Lehrwart Bürk Haubner in einem schriftlichen Regeltest und einem Videotest auf ihr Regelwissen geprüft. Daneben standen eine ausführliche Auswertung der Beobachtungsergebnisse der Hinrunde durch Beobachterchef Sören Kosmale und dem Leiter der Coaching-Gruppe Florian Ordon sowie die Videoanalyse von zwei gefilmten Kreisligaspielen im Zentrum des Lehrgangs. Insgesamt wurde in 24h somit reichlich Input für die Spitzenschiris unseres Kreisverbandes vermittelt und jeder konnte für sich relevante Verbesserungspunkte mitnehmen.

Wir bedanken uns beim Kreisverband Fußball Zwickau für das Ermöglichen dieser inhaltsreichen Tagung, der Sportschule Werdau für die Unterbringung sowie unseren Gästen Max Kluge, Lucas Böttcher, Felix Petzold und Johannes Geheimhardt. [BS]